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  • Das Teelied ist ein Werk und Gedicht des deutschen Dichters, Literaturwissenschaftlers, Juristen und Politikers, Johann Uhland (Johann Ludwig „Louis“ Uhland - * 26. April 1787 in Tübingen, Herzogtum Württemberg; † 13. November 1862 in Tübingen, Königreich Württemberg)

    Geschichte

    Das Teelied entstand 1811 und der Erstdruck erfolgte 1813.

    Das Teelied

    Im folgendem nun sein Werk und Gedicht:

    Teelied

    Ihr Saiten, tönet sanft und leise,

    Vom leichten Finger kaum geregt!

    Ihr tönet zu des Zärtsten Preise,

    Des Zärtsten, was die Erde hegt.

    In Indiens mythischem Gebiete,

    Wo Frühling ewig sich erneut,

    O Tee, du selber eine Mythe,

    Verlebst du deine Blütezeit.

    Nur zarte Bienenlippen schlürfen

    Aus deinen Kelchen Honig ein,

    Nur bunte Wundervögel dürfen

    Die Sänger deines Ruhmes sein.

    Wann Liebende zum stillen Feste

    In deine duft'gen Schatten fliehn,

    Dann rührest leise du die Äste

    Und streuest Blüten auf sie hin.

    So wächsest du am Heimatstrande,

    Vom reinsten Sonnenlicht genährt.

    Noch hier in diesem fernen Lande

    Ist uns dein zarter Sinn bewährt.

    Denn nur die holden Frauen halten

    Dich in der mütterlichen Hut;

    Man sieht sie mit dem Kruge walten

    Wie Nymphen an der heil'gen Flut.

    Den Männern will es schwer gelingen,

    Zu fühlen deine tiefe Kraft;

    Nur zarte Frauenlippen dringen

    In deines Zaubers Eigenschaft.

    Ich selbst, der Sänger, der dich feiert,

    Erfuhr noch deine Wunder nicht;

    Doch was der Frauen Mund beteuert,

    Ist mir zu glauben heil'ge Pflicht.

    Ihr aber möget sanft verklingen,

    Ihr meine Saiten, kaum geregt!

    Nur Frauen können würdig singen

    Das Zärtste, was die Erde hegt.

     


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